Samstag, 2. Februar 2008

Zurück....

Ja, das war es also. Nach fast einem Monat bin ich wieder heil und Gesund zu Hause angekommen. Hier leben die Blümchen noch, der Kühlschrank ist erstaunlicherweise doch nicht leer und einen riesen Stapel wahrscheinlich zumeist langweiliger Briefe und zwei höchst erfreuliche Postkarten hab ich gefunden.
Irgendwie ist das etwas ein Antiklimax aber so ist das wohl.

Euch allen vielen Dank fürs mitlesen und vielleicht bis zur nächsten Reise....

Dirk

Donnerstag, 31. Januar 2008

The final station

Laos ist Geschichte, zumindest meine. Heute habe ich das Land der Elephanten (keinen einzigen gesehen) und des weissen Regenschirms (ohne Ende...) verlassen und irgendwie wieder in der Normalitaet von Thailand gelandet. Irgendwie merk ich es dem Land an; in Thailand wird das Land den Beduerfnissen der Menschen angepasst, in Laos arrangiert man sich noch miteinander, in Laos mäandern sich die Strassen (meistens) um die Huegel herum, folgen den Fluessen, sind der Teil der Landschaft; in Thailand ist die Landschaft ein Attribut der Strassendekoration...
 
Naja, wie dem auch sei Udon Thani hat auch seine Reize. Anders als alles, was ich in Laos gesehen habe, werden Touristen hier weitgehend ignoriert. Faktisch keine Touri-Restaurants, keine Sehenswuerdigkeiten, keine Internetcafes (das hier steht in der Lobby meines Hotels) aber dafuer viele Thais, die wie gesagt vom Tourismus völlig unbeeinflusst sind. So gibt es dann extra-authentische Einkaufszentren (komplett mit KFC und Pizza-Hut) und Cineplex aber ohne ein englisches Wort. Und es gibt Maerkte, deren Authentizitaet hier erstmal unbeschrieben bleibt (arabische Basars sind nichts dagegen, zumindest was die Attacke auf die Sinne angeht).
 
Bleibt natuerlich die Frage, was mache ich hier eigentlich und zugegebenermassen frage ich mich das auch. Die Idee war die lange Rueckreise nach Bangkok zu vermeiden und mich von Udon Thani direkt zu meinem Rueckflieger fliegen zu lassen. Naja und da man mir die Reise hierher als langwierig , kompliziert und fehleranfällig beschrieben hat, hab ich halt lieber einen Zwischenstop eingelegt (Slag-Time, wie der Projektplaner so sagt). Naja, das ganze war mindestens eine Uebung in Skepzis gegenueber Internetforen. Mein Bus fuhr puenktlich um 10:30 Uhr aus Vientienne ab, war weder ausgebucht noch Baujahr 1950 sondern im Gegenteil ein ausgesprochen moderner Strassenwal, der mich in knapp 3 Stunden (inklusive Grenzuebertritt und Dutyfree-shopping) ausgesprochen bequem fast direkt vor meinem jetzigen Hotel abgesetzt hat.
 
Nun steht mir also ein Tag lange Weile bevor, ein gutes Buch hab ich ja zum Glueck noch.
 
Schreibt mir doch mal wieder, so um meine Zeit zusammen mit mir zu verpruegeln ;-)
 
Bis bald, vielleicht gibt es morgen noch eine kurze Notiz vom Flughafen Bangkok. Mein Flieger geht ja erst um 23:55 Uhr.
 
Dirk

Dienstag, 29. Januar 2008

Vientienne

Und schließlich bin an der letzten Station meiner Reise durch Laos angekommen, der Hauptstadt. Ein paar hab ich ja in meinem Leben schon kennengelernt und auch diese hier bemüht sich redlich allen Klischees gerecht zu werden. Breite Prachtstraßen, imposante Gebaeude, deren Nutzwert nicht gleich erkennbar ist und eine veritablen Triumphbogen haben sie auch (was dort allerdings gefeiert wird ist nicht ganz klar, das da Betonmonster von der Regierung vor der letzten Revolution gebaut wurde).
 
Und sie haben ein Nationalmuseum. Fuer alle unter uns, die nicht unter einem autoritaeren Regime aufgewachsen sind, ist doch immer wieder erstaunlich, was die Museumsgestallter dazu gebracht hat die TrimmDich Geraete eines der gefeierten Revolutionsfuehrer auszustellen. Auch die ausgesprochen heroischen Statuen der Helden des Volkes sind beeindrucken. Uebrigens wirken die hier fast wie aus einem japanischen Komik entsprungen. Aber es gab auch durchaus Sehenswertes.
 
Und noch eine Neuigkeit gab es: Regen. Den hatte ich nun seit fast 4 Wochen nicht mehr gesehen und er ist hier in Laos durchaus eine Erfahrung. Schliesslich reden wir nicht von einem leichten Befeuchtung der Oberflaeche, nein, was hier zu Boden faellt meint das wirklich ernst, so als ob jemand da oben darauf hinweisen moechte, das die Idee mit der Arche doch keine schlechte wahr.
Wenn die Laoten allerdings etwas beherrschen, dann ist das der Umgang mit grossen fallen Wassermassen. Zuerich ist bei aehnlichen Gelegenheiten einfach ins Chaos gestuerzt.
 
Morgen geht es weiter nach Thailand, genauer nach Uban Thani, wo ich im wesentlichen am 1.2. den Flieger nach Bangkok nehme, um dann wieder Richtung Europa zu jetten. Details in meinem ersten Post zu dieser Reise.
 
Bis bald, Dirk

Samstag, 26. Januar 2008

Bergsteigen

Hallo zusammen,
da hab ich euch doch erst letztens von der Bergwelt Laos vorgeschwaermt und nun war ich gestern mitten drin. Wir haben eine Trekking-tour in ein von steilen Karstfelsen umgebenes Tal gemacht und ich kann euch sagen, es war wirklich wunderschoen. Und anstrengend. Schliesslich war es keine entspannte Flachlandettape sonern wird sind wortwortlich auf allen vieren die steilen Klippen hinaufgekrabbelt. Und hinunter natuerlich was sich als der haertere Teil herausstellte. Aber es hat sich wirklich gelohnt.
 
Etwas, das mich ziemlich irritiert hat war allerdings der Nameder tour> Secret Eden. Da haette ich ja gedacht, das wir eine recht unberuehrte Strecke laufen wuerden. tatsaechlich war aber jeder Fels von unzaehligen Schuhen und Haenden quasi blank gescheuert. Hat das klattern viel einfacher gemacht aber sie sollten sich trotzdem einen neuen Namen fuer die Tour einfallen lassen.
 
Morgen geht es weiter nach Vientianne, in die Hauptstadt, meiner letzten Etappe hier in Laos.
 
Bis bald,
Dirk

Freitag, 25. Januar 2008

Laos und Heidi

Vielleicht hab ich das noch nicht so deutlich gesagt aber mindestens der Norden von Laos ist im wesentlichen ausgesprochen gebirgig. Heute bin ich in circa 6 Stunden von Luang Prabang nach Vang Vienne gefahren und davon waren sicherlich 7 Stunden Serpentinen. Wunderschöne Berge, fast die ganze Zeit. Kommen auch in irgendeinem James Bond vor (Der Man mit den goldenen Colt, glaube ich) aber es waren wirklich 6 Stunden nur Berge. Wo immer hier Ackerbau betrieben wird, musste die Menschen die ebene Fläche dem Berg abringen oder sich auf die schmale Talsohle beschraenken.
Auch faellt ziemlich auf, das hier keine Gletscher durch die Taeler gezogen sind. Alles ist noch sehr scharfkantig, verworfen, nichts abgeschliffen oder begradigt.
 
Einfach eine tolle Landschaft, nicht nur fuer Heidi und ihren Almoehi....

Montag, 21. Januar 2008

Luang Prabang

Nun bin ich schon etliche Tage hier und hab eigentlich noch garnichts über die Stadt selbst erzählt.
Luang Prabang ist eine unheimlich nette kleine Stadt, die es nicht zuletzt durch ihren Status als Weltkulturerbe geschafft hat, eine einiger massen authentische Kulisse und Atmosphäre als alte Königsstadt zu erhalten. Natürlich wimmelt er hier von Touristen und manche Strassen sind rechts und links von Restaurants, Hostels, Souverniershops und Touranbietern gesäumt. Wenn mensch selber ein Tourist ist, dann hat das allerdings durchaus seine Vorteile. Direkt daneben, quasi in jeder zweiten Quergasse gibt es aber auch alte Pagoden mit angebundenen Klöstern, alte, traditionelle Holzhäuser, die noch nicht zum Hostel oder Restaurant umgebaut wurden oder einfach wunderbar verwinkelte Haeusergruppen, die ein bischen wie verstreute Würfel wirken.
Bausuenden, wie sonst ueberall hat mensch hier vermieden und so ist die generelle Atmosphäre tatsaechlich immernoch etwas doerflich und aehnlich entspannt.
Ziemlich gewoehnungsbeduertig sind allerdings die Preise hier. Alles ist etwas dreimal so teuer wie im Norden, dafuer sind Speiss und Trank auch vertrauter und ehrlich gesagt besser, was meinem angeschlagenen Magen sicher auch geholfen hat. Es geht sicher auch billiger aber irgendwie spare ich zur Zeit lieber an einer Tour und gönne mir eine leckeres Essen.

Luang Prabang ist/war genau die richtige Stadt fuer mich, um mich fuer ein paar Tage einfach nur immer wohler zu fuehlen und Stress den anderen zu ueberlassen.

Liebe Gruesse und bis bald,
Dirk

Samstag, 19. Januar 2008

Mal etwas anderes...

Ein Bemerkung vorweg: Falls ihr gerne Photos von meiner Reise sehen moechtet, dann schaut mal auf www.flickr.com. Da gibt es zwar keine von mir aber hunderte von Photos anderer Reisender, die Photos von den Orten gemacht haben, an denen ich wahr. Lohnt mal einen Ausflug, zumindest, fuer die unter euch mit einer schnellen Internetverbindung ;-)

Ich weiss, eigentlich geht es hier ja um meine Reise in Laos aber da da gerade nicht soviel passiert und ich ja nicht nur im Traveller-Modus funktioniere, mag ich hier noch etwas loswerden, das mir in den letzten Tagen erstaunlich oft zwischen den Ohren herum geht. Und ja, es ist und und ihr moegt es kaum fuer moeglich halten aber es ist das Alter, genau die Frage, was sich den eigentlich in den letzten 20 Jahren bei mir geaendert hat, seit ich mit dem Rucksack die Welt unsicherer mache.
Etwas was sicher anders geworden ist, ist eine definitive Muedigkeit die Highlights des Reisefuehrers abhaken zu muessen. das was war noch nie so ausgepraegt aber ich stell einfach fest, wie wenig es mich interessiert hier alle Tempel im Luang Prabang abgrasen zu muessen. Statt dessen frage ich mich, ob ich nicht dort oben auf dem Huegel im Schatten des Tempels wunderbar mein Buch weiterlesen koennte. Und das seltsamste ich wohl, das ich mich jetzt frage, ob mich diese Frage zum Prä-Greis macht.
Naja, vielleicht frage ich mich auch, was ich ueberhaupt hier in der Ferne mache. Klar, es ist anders und bunt und ziemlich gruen irgendwie auch sehr schoen aber manchmal frage ich mich schon, ob ich mir nicht einfach beweisen musste, das ich ueberhaupt noch meinen Allerwertesten in die Hoehe bekommen und nicht zum Coach-Potato degeneriere.
Das ist jetzt alles etwas ungerecht, denn diese Reise ist schon toll nur komischer weise könnte ich gerade jetzt eine kleine Auszeit gebrauchen, eine ausgiebige Dusche (mit ausgiebig Wasser) vertragen und eins, zwei Tage zu Hause abhängen.

Kann aber auch sein, das ich gerade etwas einsam bin...

Ok, soviel zum Unsinn, den ich hier ja schließlich auch loswerden wollte.

Bis bald,

Dirk

Freitag, 18. Januar 2008

Neues und Allgemeines

Vielleicht das neuste gleich vorneweg, es geht mir besser. Noch nicht wieder ganz gut aber die Schluckbeschwerden sind fast vorbei, die letzte Nacht hab ich wieder viel aber auch gut geschlafen und Heute fuehle ich mich auch schon wesentlich fitter als gestern. Ach ja und eine Laotische Nudelsuppe habe ich gerade mit ausgesprochenem Wohlbehagen verzehrt. Soviel dazu.

Was ich aber eigentlich loswerden wollte sind ein paar allgemeine Bemerkungen. Zum Anfang am besten etwas ueber das Wetter. Das ist hier zur Zeit sehr einfach, da es eigentlich jeden Tag das gleiche gibt. Morgens ist das Land von dichtem und manchmal garnicht so hohem Hochnebel ueberzogen. Das ist ziemlich erfrischend und motiviert in jedem Fall einen Pullover oder eine Jacke anzuziehen. Der Nebel haelt sich meist bis gegen 10 und dann wird es ziemlich schnell ziemlich warm. Wie warm das dann genau ist kann ich garnicht sagen aber spaetestens gegen Mittag sehen die Schattenplaetze ploetzlich ziemlich attraktiv aus. Das bleibt auch bis gegen 17:30, wenn die Sonne beginnt am Horizont zu knabbern. Zusammen mit den Muecken kommt dann auch die naechtliche Kuehle wieder, sodas ich mich immer wieder freue, wenn ich meine Jacke nicht zu gut verstaut habe. Ja, und am naechsten Tag das gleiche Spiel noch einmal...

Vielleicht ist es mir frueher nur nie aufgefallen aber ich glaube, das deutlich mehr aeltere Reisende unterwegs sind und dies nicht nur in den klassischen Reisegruppen, sondern zusehens auch auf eigene Faust. Letztens traf ich ein schweizer Rentner-Ehepaar, die hatten beide die 70 ueberschritten und benutzten die gleichen Busse, Boote und Hotels wie. Ok, ich bin auch aelter geworden aber trotzdem...

Die Laotische Kueche ist einfach sehr lecker, scheinbar ziemlich gesund und ich werde sie vermissen. Was ich erstaunlicherweise garnicht vermisse ist Schokolade oder Alkohol, ersters gibt es eh kaum und letzteres hat hier in der Waerme einfach eine fatale Wirkung auf mich (hicks).

Was noch nicht so recht geklappt hat (mit Ausnahme unseres Trekking-Fuehrers) ist ein naehrere Kontakt mit den Einheimischen. Allerdings wuesste ich nicht so recht wie. Naja, ok ich hab es auch noch nicht so recht probiert....

So, nun werde ich den rest des Tages noch nutzen, um mich weiter zu pflegen. Ich darf das, ich bin schliesslich im Urlaub, gell ;-)

Lieber Gruss, Dirk

Donnerstag, 17. Januar 2008

Dirk danieder

Erinnert ihr ech noch dran, wie begeistert ich von meinem Gesundheitszustand war? Nun, der Gott der solche Pralerei scheinbar umgehend bestraft hat zugeschlagen und mich erstmal fuer 36h flach gelegt. Jetzt geht wieder etwas besser aber so richtig toll ist das alles noch nicht. Als einzig posetive Nachricht kann ich vermelden, das es wohl nicht Malaria ist aber ein grippaler Infekt hier in Luang Pradang ist auch nicht witzig.
Das Timing war trotzdem gut. Hier wollte ich sowieso etwas laenger bleiben und das Hostelzimmer ist bis jetzt das beste auf meiner Reise.

Ich persoenlich glaube durchaus, das wohlmeinende Gedanken den Heilungsprozess foerdern, daher bin ich auch so unverschaemt euch zu bitten, mit guten Wuenschen mich schneller gesunden zu lassen.

Liebe Gruesse und mit der Hoffnung, das es euch besser geht,

Dirk

Mittwoch, 16. Januar 2008

Zurueck aus dem Dschungle

Hallo zusammen,
ja, ich weiss, ihr habt lange nichts mehr von mir gehoehrt aber lasst euch sagen, es hat natuerlich einen Grund, mehrere sogar...
Also, wo anfangen... Eigentlich ist Laos ja ein Land wie viele andere auch. Es gibt Doerfer mit Schweinen und Wasserbueffeln und Huehnern und Hunden und sogar ein paar Katzen. Manche liegen an einer Strasse, manche am Fluss und manche lassen sich eigentlich nur nach mehrstuendigen Fussmaerschen erreichen. Ja genau, beides hab ich gemacht, genauer eine Kajaktour mit anschliessender 2-Tageswanderung durch die noerdlichen Huegel von Laos. Das war extrem schoen und anstrengend. Mein Knie hat aber wieder erwarten gut mitgemacht und so bin ich wohlbehalten wieder in Luand Namtah eingetrudel.
Natuerlich haette ich euch liebend gerne sofort vonmeinen Erlebnissen berichtet und die Mail war auch schon fast versandbereit, als sich direkt vor meinen Augen der Bildschirm verdunkelte - Stromausfall... Naja. dachte ich, das kann ja nicht so lange dauern bis ich dann sah, wie zwei Strommonteure anfinden den Mast zu erweitern, von dem das einzige Internetcafe des Ortes eben diesen Strom bezog. Also musstet ihr ohne neuste Nachrichten aus Laos auskommen. Aber natuerlich gab es dann noch den naechsten Tag, Schon nach 8 Stunden Busfahrt war ich in Nong Kia, wirklich willens und bereit meiner Chronistenpflicht nachzukommen. Doch Nong Kia hatte eine Neuigkeit zu bieten: Kein Internet-Cafe. Und so musstet ihr bis Heute warten, 8 Stunden Flussfahrt, eine Hostelsuche und ein leckeres Abendessen spaeter.
Und damit komme ich endlich zu dem wesentlichen Thema des heutigen Briefes, dem Essen. Eigentlich hatte ich ja erwartet, das das Essen hier zum Problem werden wuerde aber bis jetzt (und ich bin mir nicht ganz sicher wieder der Heutige Abend noch ended, denn so sehr wohl fuehle ich mich nicht) habe ich das Essen jeweils in vollen Zuegen genossen. Das absolute Highlight war wirklich auf unserer Dschungle-Wanderung, wo unser Guide uns aus allen moeglichen gruenen am Rande des Weges in einem Stueck Bambus-Rohr eine unglaublich leckere Suppe zauberte. Mit anderen Worten: alle Zutaten inklusive der Kreuter und des Kochtopfes kamen direkt aus dem Dschungle. Schlieslich kamen wir uns bein Wandern wie in einem Supermarkt vor, ueberall gibt es etwas zu pfluecken, abzuschneiden oder auszugraben. Die Schilderung laesst noch etwas zu wuenschen uebrig aber das Ergebnis war einfach phantastisch.
Und da das Essen auch sonst ziemlich gut ist, werde ich wohl mein angestrebtes Ziel einer deutlichen Gewichtsreduzierung wohl nicht erreichen, hoffe ich jedenfalls...
 
Morgen wohl mehr, jetzt gehe ich mich erstmal ausschlafen...
 
Alles Liebe aus Luang Pradang, der Laotischen Maerchenstadt (inklusive Internet ;-))
 
Dirk

Donnerstag, 10. Januar 2008

Wie ein Messer durchs Fleisch

Hallo zusammen,
nach knapp 2 Tagen am Mekong in der Grenzstadt Houay Xai ging es Heute in moderaten 4.5 Stunden via Minibus ins Landesinnere von Laos, genauergesagt nach Luang Namtha.
Houay Xai ist wirkich eine Stadt an der Grenze, alles ist irgendwie doppelt, die Preise und damit die Waehrungen, die Mobilfunkprovider (naja, ok eigentlich reden wir eher von 6, 3 Thai und drei Laotischen) und irgendwie ist der Fluss und damit die Grenze auch immer irgendwie praesent. Es gibt allem eine gewisse Unverbindlichkeit, den alles findet irgendwie auf der Durchreise statt. Die meisten Touristen steigen hier von der Faehre aus Thailand in das Slowboot nach Luang Pradang um. Das waeren dann zwei mehr oder weniger gemuetliche Tage in einer Art grossem Hausboot den Mekong hinunter treibend. Aber ich mach es halt etwas anders...
Zum Beispiel schau ich mir mal die Umgebung an: Es ist erstaunlich was passiert, wenn ich die Hauptuferstrasse und damit die Tourihorden verlasse und in das kleine, wirklich beschauliche Dorf weiter im Landesinneren hineinwandere. Sofort bin ich der einzige Weisse, sicher kein unbekanntes Wesen aber die Stimmung wird doch sofort entspannter, gelassener. Gearbeitet wird trotzdem viel, insbesondere die Baubranche scheint zu boomen. So stehen dann neben alten Hozhaeusern mit geflochtenen Daechern auf Stelzen morderne Finkas, wie mensch sie auch in Spanien zu sehen bekommt. Scheinbar hat der Wechsel doch nicht an der Hauptstrasse halt gemacht. Dazwischen tummeln sich aber immer noch die Huehner, die Schweine und die Kinder im wilden Durcheinander. Zuminders, solange sie nicht in der Schule sind (die Kinder, nicht die Schweine und Huehner). Ueberhaupt laesst sich hier sicher nicht von archaischer dritter Welt sprechen. Baeuerliches Leben steht wohl neben dem Tourismus im Mittelpunkt aber Aufbruch und Entwicklung sind nicht zu uebersehen. Wohin die Reise allerdings gehen wird, weiss ich nicht zu sagen.

Als ich diesen Post begonnen habe stand ich noch ziemlich unter dem Eindruck meiner Fahrt hierher. Die fand auf dem brandneuen Highway 3 statt, ein Entwicklungsprojekt zur Anbindung Thailands und Laos an China. Fuer den wirtschaftlichen Frostschritt insbesondere des Nordenostens von Thailand ist diese Strasse sicher klasse aber sie schneidet tatsaechlich wie ein Messer durch den laotischen Dschungel und reisst dabei eine tiefe Wunde in das blutrote Erdreich. Schon jetzt sind deutlich Erosionsspuren an den neu entstandenen, sehr steilen Haengen zu sehen. Nun bin ich kein  Strassenbauer aber irgendwie sehen die Sicherungen schweizer Hangstrassen anders aus. An Protesten gegen diese Strasse, die bald auch sehr viel mehr Verkehr in die Region und damit in die Siedlungsgebiete der lokalen Voelker bringt, hat es nicht gemangelt. An wirtschaftlichen Versprechungen allerdings auch nicht und nun ist die Strasse da.
Als purer Egoist muss ich aber auch sagen, das mir so 5 Stunden Busfahrt auf Staub- und Schotterpisten erspaart geblieben sind.

Uebrigens habe ich mich entschlossen lieber mehr Urlaub zu machen und dafuer den Sueden des Landes sausen zu lassen. Zurueck werde ich also am 1.2. von Udon Thani nach Bangkok fliegen und dort in meiner Maschine Richtung Europa umsteigen.

Und jetzt sitze ich schon wieder in einem Internetcafe obwohl da draussen noch ein ganzes Land darauf wartet von mir entdeckt zu werden...


Machts fein, Dirk

Dienstag, 8. Januar 2008

On the road again..

Eigentlich ist ja das Ziel dieser Reise ein Gefühl für den entspannteren Lebenswandel der Laoten zu entwickeln. Wenn ich mir allerdings mein bisheriges Reisprogramm ansehen, dann bin ich schon noch recht weit davon entfernt...
Allerdings und das muss ich schon zugeben, morgens früh aufstehen, quasi mit der Morgensonne das Haus verlassen und sich aufmachen in die weite Welt, das ist genau das Gefühl, das mich jetzt hier an das Ufer des Mekong gebracht hat; genauer gesagt Houay Xai. Zuletzt hatte ich das an einem Samstag-Morgen in Bern und viel dann auch der Entschluss mich wieder in die weite Welt aufzumachen...
Allerdings haben die Götter der Erdengeographie noch 7 Stunden Busfahrt zwischen Chiang Mai und die laotische Grenze gelegt. Und die waren recht angenehm, meine Beine hatten Platz, mein Kopf eine bequeme Stütze und meine Augen eine ganze Menge zu sehen. Tatsächlich ging die Fahrt durch zusehends subtropischen Dschungel. Jetzt in der Tockenzeit gibt es recht viele Bäume ganz ohne Blätter und leider gibt es auch etliche Flächen, die der Brandrodung zum Opfer fallen. Auch sonst brannte auf dem Weg so einiges, Müllkippen zum Beispiel... Und die Sonne vom Himmel. Das war auch gut so, denn die Temperaturen sind durchaus nicht tropisch hier. Morgens ist durchaus ein Pullover oder eine Jacke angesagt (allerdings sicher nicht beides). Heute Abend allerdings, endlich angekommen an der laotischen Grenze, klebte das T-shirt doch schon nach wenigen Schritten an mir und meinem natürlich viel zu schweren Rucksack.
Dafür hat jetzt aber endlich das Abenteuer begonnen, Übersetzten über den Mekong mit kleinen und eigentlich viel zu schmalen Booten, EinreiseFormalitäten, die manchmal etwas an einen Basar erinnern und eine Bank (die einzige Bank), die genau dann schließt, wenn die Hauptmenge der Touristen auf sie zustürmt. Denn Touristen gibt es hier auch ohne ende, Deutsche (klar), Schweizer (aber ja), Kanadier (wie überall), Engländer (all ob das noch ihre Kolonie wäre, was es aber nie war..), kaum Amerikaner aber vielleicht verstecken die sich auch oder geben vor Kanadier zu sein.
Alleine bin ich also eher selten, zur Zeit teile ich mir ein Zimmer mit einem Engländer. Der ist schon nett, schläft aber zu selten und ist daher nicht immer ansprechbar.
 
Tatsächlich fühlt sich das ganze so langsam nach Urlaub an, beginnt irgendwie Spass zu machen. Hoffentlich hält das noch etwas an...
 
Liebe Gruesse an alle,
 
Dirk

Sonntag, 6. Januar 2008

The things you eat for fun..

Ok, ich weiss, es war total unvernünftig und nach den ungeschriebenen Regeln der Backpack-Traveller sollte ich mich eigentlich auf dem Klo befinden und dort auf das Ende aller Zeiten warten. Aber, und es freut mich ganz besonders das zu sagen, ich habe den Ausflug in den kulinarischen Dschungel des Sunday-Markets in Chiang Mai scheinbar unbeschadet überstanden.
Dabei fing alles ganz harmlos an, frisch frittierte Nudeln mit Gemüse, was kann da schon schiefgehen? Klar, alles mögliche, allein schon die zweifelhafte Qualität des Öls aber wenn sich schon eine Schlange von Leuten, weiss wie braun, vor diesem Stand drängeln, dann kann es eigentlich nicht so schlecht sein. Genauso wie das köstliche Diem Sum direkt daneben, so frisch, so lecker duftend und keine Fliege weit und breit, das kann ja nur gesund sein.
Zur Ehrenrettung der Fliegen sei vielleicht gesagt, das in dem Gewimmel auf dem Markt, zwischen verschiedensten Grillstaenden, Garkuechen und sonstigen Händlern, die fanatisch ihre Waren anpreisen, auch kaum eine Fliege überlebt hätte. Nun, ich bin da Egoist genug, um das nicht zu bedauern. Das gleiche gilt bis jetzt übrigens auch für Mücken, beides wird sich aber sicherlich noch ändern..
Aber zurück zu meinen kleinen Survivaltrip. Als nächstes stand ein Stückchen seltsam grün leuchtedes Stück Alge auf dem Programm. Ich hab keine Ahnung, warum ich das gegessen habe außer, das wir uns in der Gruppe dann doch so ein wenig hochgeschaukelt haben. Aber es war garnicht wirklich schlecht. Irgendwie sehr gesund, hhmmm.
Naja, auf zu grossen Finale, Seidenraupen (schön fleischig), Kakerlaken (eher knusprig) und Salzfischhaut, frisch geröstet. Bei letzteren war ich dann doch sicher es jetzt übertrieben zu haben. Man stelle sich handtellergrosse, dünne und sehr zähe Scheiben mit leichtem Fisch und starkem Salzgeschmack vor. Wird nicht meine Lieblingsspeise, versprochen!!!

Morgen geht es dann weiter zur laotischen Grenze und wahrscheinlich in einen der weissen Flecken auf der Internetweltkarte.
Aber ich werde bestimmt früher oder später wieder hier erscheinen und ich hoffe, ihr bleibt mir bis dahin voller Wohlwollen gewogen.

Lieber Gruß, Dirk

Und irgendwie, wo bin ich eigentlich...

Es ist vollbracht, die grossen Staedte liegen hinter mir, nun geht es hinaus in die freie Natur. Naja, ok aber irgendwie schon. Nach dem Moloch Bangkok, dem ich auch beim zweiten Besuch nichts abgewinnen konnte, und Amman, das dessen Flaeche mittlerweile 20 Huegel bedeckt (ja, auch sie haben mal mit sieben angefangen...) ist Chian May sicherlich ein Fortschritt aber Stadtautobahnen, Shopping Malls und Pizza Hut haben es auch hierher geschafft. Tatsaechlich erinnert mich zur Zeit im wesentlichen die Computertastatur an meinen aktuellen Aufenthaltsort. und ist gerade etwas desillusionierend. Ziemlich genau das gleiche Hostel haette ich auch in Sydney, London oder San Francisco haben koennen. Die Leute sind eigentlich die gleichen, die Ausstattung ist ziemlich die gleiche, nur die Pflanzen, die durchs Fenster wuchern erinnern an die Tropen... Und die Banknoten sehen irgendwie anders aus....
 
Irgendwie war Amman schon authentischer, dafuer kann mensch hier vielleicht so einen erholsamen Urlaub machen.
 
Heute Abend geht es auf den den beruemten Sonntags-Markt, auf den sich angeblich auch Einheimische verirren. Nun, morgen wisst ihr auch mehr ;-)
 
Liebe Grusse aus Thailand,
 
Dirk

Samstag, 5. Januar 2008

Arabien ade...

Ja, das war er nun, mein Kurzabstecher ins Morgenland. Sicherlich viel zu kurz, um Jordanien auch nur ansatzweise kennenzulernen aber irgendwie auch genug, um ein paar Eindruecke zu sammeln.
Es ist schon erstanlich, was in Jordanien alles ueber Freunde, Familie und sonstige Kollegen geregelt wird. Teilweise ist das fast beunruhigend, insbesondere, wenn die eigene Reiseplanung zusehens durch Absprachen und Freundschaftsdienste gepraegt wird. Aber vielleicht der Reihe nach.

Von Amman hab ich nun gluecklich nicht mehr gesehen als schon in der letzten Mail geschrieben. Voll, lebendig, maennlich dominiert, besonders am Abend und auf seine eigenen Art scheinbar sehr ueberlebensfaehig. Das sind so die spontanen Arrangements, die da alles am Leben halten, denke ich mal...

Gesehen habe ich von Jordanien dann doch einiges. Zum Beispiel die Kings Highway, war sicherlich interessant insbesondere, wenn schroffe Felsen, Mini-Grandcanyons und Kreuzritterburgen fasziniern. Das tun sie auch aber irgendwie scheint sich das Land darin auch zu erschoepfen: Semiwuesten und steile Schluchten.
Naja aber dann kam ja noch Petra und das war dann schon etwas besonderes. Fuer Photos einfach mal die einschlaegigen Web-Sites besuchen. Es ist alles wahr..
War ist aber eben auch das vorher gesagte: die Semiwueste ist eben auch in Petra ziemlich praesent und so bin ich persoenlich der Ansicht, das ein Tag durchaus reicht die herlichen Felsformationen zu bestaunen.

Ich bin jetzt hier in Bangkok am Bahnhof und noch voellig ueberwaeltigt von allem. Irgendwie habe ich es eben doch noch nicht gepeilt, das ich jetzt auf grosser Reise bin. Ah und ein ziemlich substanzielles Schlafdefinziet macht sich auch bemerkbar. Ob ich das Heute Nacht im Zug nach Chiang Mai werde stillen koennen?
In Chiag Mai werde ich es jedenfalls erstmal etwas ruhiger angehen lassen. Schliesslich ist das hier Urlaub und kein Marathon.

Alles Gute aus der weiten Welt,

Dirk

Mittwoch, 2. Januar 2008

Der erste Schritt....

Endlich, ich bin unterwegs. Die Wochen der Vorbereitung, der Unsicherheit, des Wartens sind vorbei, ich bin unterwegs.
Genauergesagt sitze ich in einen winzige Internetcafe in einer genauso winzigen Gasse im Zentrum von Amman. Das, wie ich gestehen muss, garnicht so winzig ist. Dafür haben sie es hier mit den Hügeln, auf denen ja so manche Stadt errichtet wurde, wirklich erst genommen. Obwohl die Gegend hier nun wirklich nicht alpine ist, winden sich die Strassen hier wirklich beeindruckend durch die Landschaft. Noch beeindruckender ist allerdings das Treiben auf den Strassen. Es herrscht das kontrollierte Chaos. Das heisst, Regeln scheint es tatsaechlich zu geben, auch wenn sich die nicht durch Leitlinien, Ampeln oder Schilder ausdruecken. Wer allerdings gegen diese Regeln verstoesst, findet sich schnell zwschen zwei LKWs wieder, die sind bedrohlich einander naehern. Und alle schimpfen ganz fuerchterlich ueber diesen Regelbrecher, auch enn mir nicht klar war, welche Regel er denn verletzt haben mag.
Von der Umgebung hab ich zugegebenermassen noch nicht viel gesehen, werde das morgenaber auf einer Tourueber den Kings Highway nachholen. Eins laesst sich aber schon sagen, zwei Tagen sind schon sehr knapp kalkuliert fuer Jordanien..
 
Lieber Gruss, Dirk

Dienstag, 1. Januar 2008

One for the road

So, es ist kurz nach 6 am morgen, ich bin nervös wie ein Teenager vor dem ersten Date und es sind noch gut 4 Stunden bevor es nun tatsächlich losgeht. Eigentlich schon seltsam, es ja nun nicht meine erste Reise, wahrscheinlich nichtmal meine abenteuerlichste und trotzdem. Auf der anderen Seite bin ich ja auch immer noch sehr aufgeregt, wenn ich jemand neues treffe und wie langweilig wäre die Welt und unser Leben dort, wenn das Flattern im Bauch, der Schweis auf der Stirn und das Zittern der Hände verschwinden würde. Das klingt irgendwie ziemlich endgültig....
Was meinen Nerven im Moment allerdings auch nichts nutzt...

Wie auch immer: Gerade wurde mein Zug-Ticket von Bangkok nach Chaing Mai bestätigt und nachdem das ausgesprochen chaotisch war, poste ich euch hier die doch sehr erleichternde Mail hier zum mit mir freuen ;-)

Dear Mr.Dirk Beacker

Thank you for your payment

We are pleased to confirm and issue your train ticket as details below:-

Routing : BKK - CNX ---- CONFIRMED
Date : 05 Jan'08
Express No.51 , the 2nd class sleep with FAN for 1 person (1 lower berth)
Depart : 22:00 hrs // Hua Lampong Train Station
Arrive : 12:45 hrs (06 Jan) // Chiang Mai Train Station