Montag, 30. März 2009

Dirk geht nach Washington


Das war doch mal was. Endlich raus aus dem klaustrophobischen New York, hinein in die grossartige Weite Washingtons DC.
Auf dem Weg dahin (ganz unamerikanisch mit dem Zug), hab ich mich gefragt, was denn der bleibende Eindruck sein wird, der mir beim schreiben dieser Zeilen als erster in die Sinn kommt. Die Frage hat sich ganz einfach beantwortet: Leere - Weite - Luft und Freiheit. Mir wurde erst in Washington bewusst, wie beengt es eigentlich hier in New York zugeht. So faszinierend dieHäuserschluchten hier auch sein mögen, sie bleiben eben Schluchten, die im wesentlichen die Blick auf den Himmel verstellen.
Und Washington war so ganz anders. Schon der Bahnhof. Penn Station in New York ist nach Aussage der New Yorker ein Rattenloch, in das der Passagier hinein krabbeln muss, um zu den unterirdischen Bahnsteigen zu kommen. Tatsächlich hab ich richtig suchen müssen, bis ich die Abfertigungshalle für die Fernzüge gefunden hatte. Es gibt einfach nicht mehr so viele. Das ist allerdings schade, denn die Züge sind sehr bequem und gehen recht grosszügig mit dem Platz um. Die 3.5 Stunden nach Washington waren jedenfalls gut auszuhalten.
Auf dem Weg nach DC bin ich übrigens an dem harten Konkurrenten für den ersten Eindruck vorbei gekommen: Philadelphia. Nicht weil das so schön ist, ganz im Gegenteil...
Ich meine jede Stadt hat ja so ihre weniger schönen Quartiere aber eine Stadt die scheinbar ausschliesslich aus kleinen, aneinander gequetschten schäbigen Bruchbuden besteht? Wenn mensch sich die schlimmsten Londoner Slums vorstellt, kleine, schmale Reihenhäuser in jedem beliebigen Zustand des Verfalls. Das ganze in Holz und richtig viele davon, dann man hat meinen Eindruck von Philadelphia. Das ist sicher ungerecht und ich sollte allein schon deshalb nochmal hin, um den Eindruck zu korrigieren aber trotzdem....
Was mir sonst noch auf der Reise aufgefallen ist ist das Fehlen jedweder Landwirtschaft. Kein einziges bestelltes Feld hab ich gesehen dafür viel naturbelassenen Wald/Sumpf. Das sah im morgendlich trüben Nebellicht nicht sehr einladend aus und ausgestiegen bin ich ja auch nicht.
Aber zurück nach Washington und seinem Bahnhof. Das ist doch mal was.
Grosszügig, angenehmes Altertum, viel weisser Stein, viel Holz, echt schön. Und dann der Schritt aus dem Bahnhof hinaus... Dieser Platz, diese Weite, blühende Kirschbäume und im Hintergrund das Capitol in all seiner weissen Pracht. Wunderschön.
Mit Prachtbauten haben es die Amis wirklich. Mindestens hier haben sie sich wirklich ausgetobt. Wem das Kanzleramt in Berlin zu protzig ist und das Bundeshaus in Bern gerade angemessen findet, der kann hier amerikanische 'Grösse' mal in vollen Zügen geniessen. Und der Obelisk
ist wirklich gigantisch. Lustigerweise ist das weisse Haus deutlich kleiner als der Amtssitz des Vizepräsidenten. Der muss sich sein Gebäude allerdings auch mit etlichen anderen Dienststellen teilen.
Und so richtig Spass macht Washington auf einem Segway. Ultralustig, nach den ersten Fünf Paniksekunden auch recht einfach zu steuern und herrlich dekadent. Und die Leute kreischen vor Begeisterung, wenn man vorbei fährt - einfach klasse :-).

Photo folgt...


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