Donnerstag, 12. Februar 2009

Geschafft - Glaub ich...

Nach Wochen der Vorbereitung, stundenlangem Studium der seitenlangen Anleitungen, etwa 200 Mails an HR und den amerikanischen Anwalt hab ich es gewagt und meinen Visumsantrag zur Amerikanischen Botschaft in Bern getragen. Ist schon drollig, manchmal gibt es so im Unterbauch die absolute Gewissheit, das einfach etwas schiefgehen wird. Als einzige Hoffnung (Strohhalm, Beruhigungspille) hält das Vertrauen und das grundsätzlich gute im Menschen mich vom tiefen Taucher in nicht enden wollende Panik ab. Ehrlich, ungelogen. Völlig irrational und kaum nachvollziehbar aber irgendwie sympathisch menschlich, nicht wahr?

Wie auch immer, Heute früh bin ich mit den bereits erwähnten 200 Seiten Antrag in Zug Richtung Bern eingestiegen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich beruhigenderweise schon vom ersten Distaster (naja, sagen wir Problem, ähm, ok von einer leichten Abweichung von 100% Perfektion) : Mit dem Luxusapartment wird es wohl leider nichts werden. Es sieht so aus, als würde ich mich mit einem EinZimmer Studio begnügen müssen. Für meine sehr geehrten Gäste wird dies wohl bedeuten, das sie auf ihrem Sofa in den ganz ungetrübten Genuss meiner nächtlichen Geräuschentwicklung kommen werden. Hat mensch auch nicht jede Nacht oder?
Das gute daran ist natürlich, das jetzt eigentlich nichts mehr schief gehen konnte, da ja schon die befürchtete Trübung der Hochglanzfolie eingetreten war. In Bern kann nun ja eigentlich nicht mehr schiefgehen, oder? Mag sein, das ist etwas konstruiert aber es hat geholfen, wenigstens meinen Nerven.

Kurz und gut, es ist alles anders gekommen als erwartet. Keine stundenlange Warterei, keine hochnotpeinliche Befragung von ruppigen Marines, nichtmal eine eingehende Leibesvisitation gab es. Eigentlich war es fast mehr ein Warmlaufen für die Sicherheitskontrollen am Flughafen.
Aber das Highlight waren wirklich die freundlichen Leute dort. Nicht nur, das sie sehr hilfsbereit waren, geduldig alle meine Fragen beantworteten, nein sie haben die dann tatsächlich eintretene Katastrophe ausgesprochen entspannt (und wahrscheinlich routiniert) gemeistert. Ich Stoffeltier hab tatsächlich ein falsches Photo mitgebracht. Nachdem ich eigens aus dem Internet eine entsprechende Vorlage geladen hatte, hat der Ausdruck wohl das Schnittmuster verkleinert - und ich danach entsprechend das Bild... Und der Rest ist Schweigen...

Wärend nach der entsprechenden Anmerkung der Visabeamtin mein Herz den Magen schon im steilen Sinkflug passiert hatte, meinte die doch glatt, das wäre gar kein Problem.  Jedenfalls konnten meine Ohren meinen Denkkasten nach mehrfacher Wiederholung überzeugen, das die Welt nicht bereits den Ereignishorizont überschritten hat. Und die Visumserteilung ging dann fast problemlos über die Bühne. Nachdem alles geregelt war durfte ich noch kurz beim nächsten Photographen hineinspringen und das dann korrekte Bild bei Pförtner abgeben. Einfach so, unglaublich....

Und nett waren die alle. Könnte einem fast den Glauben an das Gute in der Welt im allgemeinen und dem Amerikaner im besonderen zurück geben (Das hätte mir mal in der deutschen Botschaft passieren sollen - mein nächster Termin wäre wohl in zwei Monaten gewesen...).

Nun warte ich noch mit Spannung auf den nächsten Montag, dann sollte eigentlich der Brief mit meinem frisch vervisaten Pass hier in Zürich eintreffen. Davon wird hier wohl wieder zu lesen sein!

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